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Gesellschaft Schweiz-Armenien warnt vor Leugnung des Genozids

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  • Gesellschaft Schweiz-Armenien warnt vor Leugnung des Genozids

    Schweizerische Depeschenagentur AG (SDA)
    SDA - Basisdienst Deutsch
    14. April 2005


    Massacre of Armenians:
    Swiss-Armenians warn the Upper house of Parliament of denying
    Genocide and request that the Genocide be recognized


    Massaker an den Armeniern
    Gesellschaft Schweiz-Armenien warnt vor Leugnung des Genozids
    Bundesrat zur Anerkennung des Armenier-Voelkermordes aufgefordert

    QUELLE: SDA

    AUTOR: By TL; KN

    DATUMSZEILE: Bern

    TEXT:
    90 Jahre nach dem Voelkermord an den Armeniern im damaligen
    Osmanischen Reich verstaerken sich auch in der Schweiz Tendenzen zu
    dessen Leugnung. Zu diesem Schluss kommt Nationalrat Dominique de
    Buman (CVP/FR).

    Der Nationalrat hatte die Massenvertreibungen von Armeniern in den
    Jahren 1915/16 mit mehreren hunderttausend bis zu ueber einer Million
    Toten im Dezember 2003 als Voelkermord anerkannt.

    Dasselbe forderte De Buman, Praesident der Parlamentarischen Gruppe
    Armenien, vom Bundesrat. Fuer Auschwitz haetten auch laengst
    Persoenlichkeiten aus Politik und Religion um Verzeihung gebeten,
    sagte er am Donnerstag an einer Veranstaltung der Gesellschaft
    Schweiz-Armenien in Bern.

    An den Bundesrat gerichtet, plaedierte De Buman fuer einen Ausbau der
    Beziehungen zwischen der Schweiz und Armenien und fuer Mut, einmal
    vom wirtschaftlich-materiellen Kalkuel abzusehen. Es gehe um
    immaterielle Werte wie Menschenrechte.

    De Buman forderte auch die tuerkische Regierung zur Anerkennung des
    Voelkermordes an den Armeniern auf, schliesslich sei die heutige
    Tuerkei nicht selbst kompromittiert.

    In der Schweiz werde die Leugnung des Voelkermordes an den Armeniern
    zunehmend "salonfaehig", sagte auch Sarkis Shahinian, Co-Praesident
    der Gesellschaft Schweiz-Armenien.

    Dass der Bundesrat sich zur Frage der Anerkennung des Genozids
    ausschweige, haetten die Medien als Nichtanerkennung gedeutet. Er
    warnte davor, aus seiner Sicht fragwuerdige Argumente der offiziellen
    Tuerkei zu uebernehmen.

    Historiker: Keine Zweifel an Genozid

    Der Historiker Laurent Auberson betonte, dass die Tatsache des
    Voelkermordes an den Armeniern durch osmanische Kraefte nicht in
    Zweifel stehe.

    Aus diesem Grunde kritisierte er die Aufforderung Ankaras an
    Armenien, eine gemeinsame Historikerkommission einzusetzen. Die
    Quellenarbeit sei zum groessten Teil abgeschlossen und belege den
    Tatbestand des Genozids bereits ueberzeugend.

    Zeitzeugen wie deutsche Konsuln in den betroffenen osmanischen
    Provinzen, die als Verbuendete Konstantinopels nicht im Verdacht
    stuenden, Tuerken-feindlich geurteilt zu haben, haetten ihrerseits
    von einer Million armenischer Opfer berichtet, so Auberson.

    Nichtsdestotrotz reagiere die Regierung in Ankara noch heute entweder
    hysterisch auf das Thema oder versuche zu verharmlosen.

    Landesweite Gedenkveranstaltungen

    Zum Gedenken an den Massenmord an Armeniern vor 90 Jahren finden vom
    17. bis zum 24. April in der ganzen Schweiz Gedenkveranstaltungen
    statt - die groesste Gedenkfeier ist fuer den 24. April im Berner
    Muenster vorgesehen. Gemaess Shahinian gibt es Informationen ueber
    von tuerkischen Gruppen geplante Stoermanoever.
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