Genozid an den Armeniern
General-Anzeiger (Bonn)
10. August 2005
Genozid an den Armeniern Kommentar "Gedaechtsnisarbeit" von Hubert
Kleine Stegemann am 6. August In dem Kommentar findet sich die
Behauptung, "die Mitglieder der deutschen Militaermission in
Konstantinopel" haetten "der tuerkischen Regierung 1915 zur
Deportat...
Kommentar "Gedaechtsnisarbeit" von Hubert Kleine Stegemann am 6.
August
In dem Kommentar findet sich die Behauptung, "die Mitglieder der
deutschen Militaermission in Konstantinopel" haetten "der tuerkischen
Regierung 1915 zur Deportation der Armenier geraten". Eine solche
Anschuldigung findet sich auch nicht ansatzweise in irgendeinem der
mir bekannten Buecher zum Genozid an den Armeniern, weder
beispielsweise bei Johannes Lepsius, Armin T. Wegner oder Yves
Ternon, noch in dem von Tessa Hofmann im Auftrage der Gesellschaft
fuer bedrohte Voelker herausgegebenen Band "Das Verbrechen des
Schweigens" (Bericht ueber die Verhandlung des tuerkischen
Voelkermords an den Armeniern von dem "Staendigen Tribunal der
Voelker" in Paris 1984), in dem eine Anzahl internationaler Fachleute
eingehend alle Aspekte des Genozids vortragen. Er findet sich auch
nicht in der Serie "Wir werden euch ausrotten" des Spiegels (1992).
Der gaengige Vorwurf lautet vielmehr, die Reichsregierung haette es
unterlassen, durch eine Intervention bei der Hohen Pforte die
Vernichtung der Armenier zu verhindern. Es wird unterstellt, dass
eine solche Intervention erfolgreich gewesen waere. Ich halte das
fuer eine Illusion.
Absurd ist die Behauptung, dass sich "die (sic) Mitglieder der
deutschen Militaermission spaeter unter dem NS-Regime unter den
Ausfuehrenden des Massenmordes an den europaeischen Juden befanden".
Der Chef der deutschen Militaermission in Konstantinopel, General
Otto Liman von Sanders, ist 1928 verstorben. Sein Stellvertreter
General Friedrich Kress von Kressenstein ging 1929 in den Ruhestand
und starb 1948. Der juengste Offizier der Mission muss 1938 an die 60
Jahre alt gewesen sein. Die Massenmoerder waren wohl erheblich
juenger.
Horst Poetzsch
, Bonn
General-Anzeiger (Bonn)
10. August 2005
Genozid an den Armeniern Kommentar "Gedaechtsnisarbeit" von Hubert
Kleine Stegemann am 6. August In dem Kommentar findet sich die
Behauptung, "die Mitglieder der deutschen Militaermission in
Konstantinopel" haetten "der tuerkischen Regierung 1915 zur
Deportat...
Kommentar "Gedaechtsnisarbeit" von Hubert Kleine Stegemann am 6.
August
In dem Kommentar findet sich die Behauptung, "die Mitglieder der
deutschen Militaermission in Konstantinopel" haetten "der tuerkischen
Regierung 1915 zur Deportation der Armenier geraten". Eine solche
Anschuldigung findet sich auch nicht ansatzweise in irgendeinem der
mir bekannten Buecher zum Genozid an den Armeniern, weder
beispielsweise bei Johannes Lepsius, Armin T. Wegner oder Yves
Ternon, noch in dem von Tessa Hofmann im Auftrage der Gesellschaft
fuer bedrohte Voelker herausgegebenen Band "Das Verbrechen des
Schweigens" (Bericht ueber die Verhandlung des tuerkischen
Voelkermords an den Armeniern von dem "Staendigen Tribunal der
Voelker" in Paris 1984), in dem eine Anzahl internationaler Fachleute
eingehend alle Aspekte des Genozids vortragen. Er findet sich auch
nicht in der Serie "Wir werden euch ausrotten" des Spiegels (1992).
Der gaengige Vorwurf lautet vielmehr, die Reichsregierung haette es
unterlassen, durch eine Intervention bei der Hohen Pforte die
Vernichtung der Armenier zu verhindern. Es wird unterstellt, dass
eine solche Intervention erfolgreich gewesen waere. Ich halte das
fuer eine Illusion.
Absurd ist die Behauptung, dass sich "die (sic) Mitglieder der
deutschen Militaermission spaeter unter dem NS-Regime unter den
Ausfuehrenden des Massenmordes an den europaeischen Juden befanden".
Der Chef der deutschen Militaermission in Konstantinopel, General
Otto Liman von Sanders, ist 1928 verstorben. Sein Stellvertreter
General Friedrich Kress von Kressenstein ging 1929 in den Ruhestand
und starb 1948. Der juengste Offizier der Mission muss 1938 an die 60
Jahre alt gewesen sein. Die Massenmoerder waren wohl erheblich
juenger.
Horst Poetzsch
, Bonn