Neue Irritationen zwischen der Türkei und der Schweiz
SwissInfo, Deutsch
2 Mai 2005
ISTANBUL - Vorermittlungen der Schweizer Justiz gegen einen
prominenten türkischen Historiker wegen Leugnung eines Völkermordes
an den Armeniern haben neue Irritationen zwischen der Türkei und der
Schweiz ausgelöst.
Die Türkei bestellte den Schweizer Botschafter ein, um gegen
Ermittlungen der Staatsanwaltschaft in Winterthur zu protestieren.
Wie das Aussenministerium in Ankara gegenüber der Nachrichtenagentur
sda erklärte, wurde Botschafter Walter Gyger bereits in der
vergangenen Woche einbestellt.
Zugleich intervenierte die türkische Botschaft in Bern demnach bei
der Schweizer Regierung, um gegen die Ermittlungen zu protestieren.
Die Schweizer Behörden hätten sich äußerst kooperativ gezeigt, sagte
ein Sprecher des Aussenministeriums in Ankara.
Die türkische Regierung sei von der Stellungnahme der Schweizer
Botschaft in Ankara beruhigt, wonach es sich lediglich um
Vorermittlungen gegen den türkischen Historiker Yusuf Halacoglu
handle, kein Haftbefehl bestehe, und der Historiker weiterhin frei
reisen könne.
Für die weitere Entwicklung des Falles sei enge Zusammenarbeit
zwischen Bern und Ankara vereinbart worden, "um das Problem zu
lösen", erklärte das türkische Aussenministerium. "Wir sind
zuversichtlich, dass sie es in den Griff bekommen", sagte ein
Ministeriumssprecher. "Wir denken, dass es dort unter Kontrolle
gebracht wird."
Zuvor hatten sowohl der türkische Aussenminister Abdullah Gül als
auch Historiker und führende Mitglieder der armenischen Gemeinde in
der Türkei in Stellungnahmen gegen die Vorermittlungen protestiert.
Die Schweizer Botschaft hatte zudem eine Meldung türkischer Medien
dementiert, wonach die Schweizer Justiz den Vorsitzenden der
Türkischen Gesellschaft für Geschichte mit internationalem Haftbefehl
von Interpol suchen lasse.
--Boundary_(ID_PvBGCZGWX5MVUmYLpUNR+g)--
SwissInfo, Deutsch
2 Mai 2005
ISTANBUL - Vorermittlungen der Schweizer Justiz gegen einen
prominenten türkischen Historiker wegen Leugnung eines Völkermordes
an den Armeniern haben neue Irritationen zwischen der Türkei und der
Schweiz ausgelöst.
Die Türkei bestellte den Schweizer Botschafter ein, um gegen
Ermittlungen der Staatsanwaltschaft in Winterthur zu protestieren.
Wie das Aussenministerium in Ankara gegenüber der Nachrichtenagentur
sda erklärte, wurde Botschafter Walter Gyger bereits in der
vergangenen Woche einbestellt.
Zugleich intervenierte die türkische Botschaft in Bern demnach bei
der Schweizer Regierung, um gegen die Ermittlungen zu protestieren.
Die Schweizer Behörden hätten sich äußerst kooperativ gezeigt, sagte
ein Sprecher des Aussenministeriums in Ankara.
Die türkische Regierung sei von der Stellungnahme der Schweizer
Botschaft in Ankara beruhigt, wonach es sich lediglich um
Vorermittlungen gegen den türkischen Historiker Yusuf Halacoglu
handle, kein Haftbefehl bestehe, und der Historiker weiterhin frei
reisen könne.
Für die weitere Entwicklung des Falles sei enge Zusammenarbeit
zwischen Bern und Ankara vereinbart worden, "um das Problem zu
lösen", erklärte das türkische Aussenministerium. "Wir sind
zuversichtlich, dass sie es in den Griff bekommen", sagte ein
Ministeriumssprecher. "Wir denken, dass es dort unter Kontrolle
gebracht wird."
Zuvor hatten sowohl der türkische Aussenminister Abdullah Gül als
auch Historiker und führende Mitglieder der armenischen Gemeinde in
der Türkei in Stellungnahmen gegen die Vorermittlungen protestiert.
Die Schweizer Botschaft hatte zudem eine Meldung türkischer Medien
dementiert, wonach die Schweizer Justiz den Vorsitzenden der
Türkischen Gesellschaft für Geschichte mit internationalem Haftbefehl
von Interpol suchen lasse.
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