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Astchik Beglaryan spielt seit zwolf Jahren Klavier und bereitet sich

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  • Astchik Beglaryan spielt seit zwolf Jahren Klavier und bereitet sich

    Frankfurter Rundschau
    11. Mai 2005

    Zauberin der Tasten ;
    Astchik Beglaryan spielt seit zwölf Jahren Klavier und bereitet sich
    derzeit auf die Endrunde des Bundeswettbewerbs "Jugend musiziert" in
    Erlangen vor

    Von BJÖRN HADEM

    Hausen · 10. Mai · Vor zwölf Jahren bekam Astchik Beglaryan ein
    Keyboard geschenkt. Jetzt, als 13-Jährige, bereitet sich die
    Pianistin auf die Endrunde des Bundeswettbewerbs "Jugend musiziert"
    am 15. Mai in Erlangen vor.

    "Ich höre genauso Hip Hop-Musik wie alle Anderen", sagt Astchik. Sie
    liebt Tischtennis und Badminton; Sport gehört in der Schule zu ihren
    Lieblingsfächern. Eigentlich ist die Gymnasiastin der Bettinaschule
    eine ganz "normale" Jugendliche - wäre da nicht ihr ungebrochener
    Ehrgeiz am Klavier. Mindestens drei Stunden täglich wandern Astchiks
    Finger über die Klaviatur. Dann taucht sie ab in eine andere Welt:
    "Wenn ich anfange zu spielen, vergesse ich Raum und Zeit", sagt sie.
    Sie hat gelernt, sich nicht von Unterhaltungen und laufendem
    Fernseher stören zu lassen - praktisch für den "Ernstfall" auf Bühnen
    und bei Klavierwettbewerben. "Wenn ich spiele, ist er aufgeregter als
    ich", sagt die Achtklässlerin lächelnd und zeigt auf ihren Vater
    Mher. Dessen Vater war zwar ein erfolgreicher Komponist und
    Hauptdirigent des Rundfunkorchesters für Volksinstrumente in Eriwan,
    der Hauptstadt Armeniens, dennoch empfindet Mher das Spiel der
    Tochter als "Zauberei". "Die Hauptsache ist", glaubt er, "dass
    Astchik sich als Persönlichkeit entwickelt." Tatsächlich wirkt die
    junge Musikerin nicht vom Erfolgsgedanken ihrer Eltern oder ihres
    Klavierlehrers getrieben.

    Aber Vladimir Khachatryan, der sie seit ihrem vierten Lebensjahr
    unterrichtet, ist von ihrer "sehr tollen Begabung" überzeugt. Er
    könne sie lediglich noch korrigieren, meint der Klavierpädagoge der
    Frankfurter Musikschule, der zweimal wöchentlich mit Astchik
    arbeitet. In der sachlichen Werkstattatmosphäre des Unterrichts geht
    es mal um die Feindosierung ihres Pedalgebrauchs, mal um das
    Herausarbeiten musikalischer Akzente.

    "Man spielt nicht nur eine Note", erklärt Astchik; "man muss es
    wirklich mit Gefühl machen." Kein Wunder, dass sie Liszts virtuoses
    "La Campanella", ein Stück aus ihrem aktuellen Programm, als "einfach
    ein Teil von mir" empfindet. Selbstverständlich schwelgt sie in der
    Musik, ganz ohne aufgesetzten Ernst und künstliches Erwachsensein.
    "Ich überfordere mich nicht", glaubt sie selbst. "Es könnte ja auch
    sein, dass ich noch andere Interessen bekomme."

    Aktuell liegt ihr aber eindeutig daran, bei "Jugend musiziert" ihr
    Bestes zu geben. Die Begegnung mit anderen Talenten ihres Alters
    scheut sie nicht: "Ich lerne was von den Besseren", sagt sie. Und
    sollte sie am 15. Mai in Erlangen - anders als im vorangegangenen
    Landeswettbewerb - nicht den ersten Platz unter den Besten
    Deutschlands erreichen, will sie optimistisch bleiben: "Dann gewinne
    ich halt beim nächsten Mal."
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