Agence France Presse -- German
Dienstag, 17. Mai 2005
Turkischer Regierungschef: Armenien soll seine Archive offnen
Warschau, 17. Mai
Im Streit um das Massaker an hunderttausenden Armeniern durch das
Osmanische Reich im Ersten Weltkrieg hat der turkische
Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan die armenische Regierung
aufgefordert, ihre Archive zugängig zu machen. Die Frage des
"angeblichen Volkermords" musse von Historikern und anderen
Sachverständigen gepruft werden, sagte Erdogan am Dienstag beim
Europarats-Gipfel in Warschau.
Grundlage dabei mussten "Dokumente, Schriftstucke, Realitäten" sein
und nicht die Tätigkeit von Leuten, die Lobby-Arbeit bei Abgeordneten
betreiben, fugte Erdogan hinzu.
Er bekräftigte zugleich seine Absicht, in der Turkei eine
Historikerkommission mit der Frage zu befassen. Wenn deren Bericht
vorliege, werde die Turkei eine Entscheidung treffen. Der armenische
Präsident Robert Kotscharian hatte die Turkei am Vortag in seiner
Rede vor den Staats- und Regierungschefs und Außenministern der 46
Europarats-Länder abermals aufgeordert, den "Volkermord an den
Armeniern" durch das damalige Osmanische Reich anzuerkennen. Dies
lehnt die Turkei ab.
Der Deutsche Bundestag berät seit Ende April uber eine Entschließung,
in der die Turkei aufgefordert wird, sich mit Blick auf den Tod
hunderttausender Armenier ihrer Geschichte zu stellen. Der Begriff
des Volkermordes wird aber vermieden. Armenien und ein Großteil der
internationalen Offentlichkeit gehen von einem Volkermord mit mehr
als einer Million Toten aus. Die Turkei spricht dagegen von einer
"kriegsbedingten Zwangsumsiedlung" und setzt die Opferzahl wesentlich
niedriger an.
--Boundary_(ID_KR58ISeMbsE6wRJ93mESTA)--
Dienstag, 17. Mai 2005
Turkischer Regierungschef: Armenien soll seine Archive offnen
Warschau, 17. Mai
Im Streit um das Massaker an hunderttausenden Armeniern durch das
Osmanische Reich im Ersten Weltkrieg hat der turkische
Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan die armenische Regierung
aufgefordert, ihre Archive zugängig zu machen. Die Frage des
"angeblichen Volkermords" musse von Historikern und anderen
Sachverständigen gepruft werden, sagte Erdogan am Dienstag beim
Europarats-Gipfel in Warschau.
Grundlage dabei mussten "Dokumente, Schriftstucke, Realitäten" sein
und nicht die Tätigkeit von Leuten, die Lobby-Arbeit bei Abgeordneten
betreiben, fugte Erdogan hinzu.
Er bekräftigte zugleich seine Absicht, in der Turkei eine
Historikerkommission mit der Frage zu befassen. Wenn deren Bericht
vorliege, werde die Turkei eine Entscheidung treffen. Der armenische
Präsident Robert Kotscharian hatte die Turkei am Vortag in seiner
Rede vor den Staats- und Regierungschefs und Außenministern der 46
Europarats-Länder abermals aufgeordert, den "Volkermord an den
Armeniern" durch das damalige Osmanische Reich anzuerkennen. Dies
lehnt die Turkei ab.
Der Deutsche Bundestag berät seit Ende April uber eine Entschließung,
in der die Turkei aufgefordert wird, sich mit Blick auf den Tod
hunderttausender Armenier ihrer Geschichte zu stellen. Der Begriff
des Volkermordes wird aber vermieden. Armenien und ein Großteil der
internationalen Offentlichkeit gehen von einem Volkermord mit mehr
als einer Million Toten aus. Die Turkei spricht dagegen von einer
"kriegsbedingten Zwangsumsiedlung" und setzt die Opferzahl wesentlich
niedriger an.
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