Agence France Presse -- German
Freitag, 27. Mai 2005
Erdogan distanziert sich von Minister-Aussagen zu Armenien-Kongress
Istanbul
Nach der Absage einer Historiker-Konferenz zu den Massakern an den
Armeniern im Ersten Weltkrieg hat sich der türkische
Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan von seinem Justizminister
distanziert. Ressortchef Cemil Cicek habe eine persönliche Erklärung
abgegeben, keine Erklärung der Regierung, zitierte die türkische
Nachrichtenagentur Anadolu Erdogan am Freitag.
Cicek hatte die Teilnehmer der an der renommierten Istanbuler
Bosporus-Universität geplanten Veranstaltung des "Verrats"
bezichtigt. Die Konferenz würde "dem türkischen Volk das Messer in
den Rücken stoßen", sagte Cicek. Das Treffen wurde daraufhin
verschoben.
Die EU hat die Absage scharf kritisiert und vor schädlichen
Auswirkungen auf die EU-Beitrittsgespräche gewarnt. Das türkische
Vorgehen gegen die Armenier während des Ersten Weltkriegs ist
umstritten. Die Armenier sprechen von einem Völkermord mit mehr als
einer Million Toten, die Türkei von einer "kriegsbedingten
Zwangsumsiedlung"; sie setzt die Opferzahl wesentlich niedriger an.
Die Konferenz galt als erster Versuch von türkischen Wissenschaftlern
und Intellektuellen, gemeinsam mit ausländischen Kollegen möglichst
nüchtern der Wahrheit über die damaligen Vorgänge näher zu kommen.
Freitag, 27. Mai 2005
Erdogan distanziert sich von Minister-Aussagen zu Armenien-Kongress
Istanbul
Nach der Absage einer Historiker-Konferenz zu den Massakern an den
Armeniern im Ersten Weltkrieg hat sich der türkische
Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan von seinem Justizminister
distanziert. Ressortchef Cemil Cicek habe eine persönliche Erklärung
abgegeben, keine Erklärung der Regierung, zitierte die türkische
Nachrichtenagentur Anadolu Erdogan am Freitag.
Cicek hatte die Teilnehmer der an der renommierten Istanbuler
Bosporus-Universität geplanten Veranstaltung des "Verrats"
bezichtigt. Die Konferenz würde "dem türkischen Volk das Messer in
den Rücken stoßen", sagte Cicek. Das Treffen wurde daraufhin
verschoben.
Die EU hat die Absage scharf kritisiert und vor schädlichen
Auswirkungen auf die EU-Beitrittsgespräche gewarnt. Das türkische
Vorgehen gegen die Armenier während des Ersten Weltkriegs ist
umstritten. Die Armenier sprechen von einem Völkermord mit mehr als
einer Million Toten, die Türkei von einer "kriegsbedingten
Zwangsumsiedlung"; sie setzt die Opferzahl wesentlich niedriger an.
Die Konferenz galt als erster Versuch von türkischen Wissenschaftlern
und Intellektuellen, gemeinsam mit ausländischen Kollegen möglichst
nüchtern der Wahrheit über die damaligen Vorgänge näher zu kommen.