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Arthur Abraham verteidigt WM-Titel gegen Miranda

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    http://www.frankfurterrundschau.de/in_und_ausland /sport/aktuell/?em_cnt=975863

    Frankfurter Rundschau

    Arthur Abraham verteidigt WM-Titel gegen Miranda

    Wetzlar (dpa) - Blut, uberall Blut: Die Boxer in Rot getrankt,
    das Blau des Ringrichter-Hemdes rosa gefarbt, Ringboden und Seile
    verschmiert. Ende einer Ringschlacht. Box-Weltmeister Arthur Abraham
    bezahlte den großten Sieg seiner Karriere in Wetzlar mit einer
    schweren Verletzung.

    Der 26 Jahre alte Berliner musste nach seinem einstimmigen Punktsieg
    (114:109, 115:109, 116:109) uber den Herausforderer Edison Miranda
    (Kolumbien) mit einem Kieferbruch sofort in ein Krankenhaus
    eingeliefert und operiert werden. Zwolf Stunden spater sah die
    Welt fur den Box-Profi schon wieder freundlicher aus. "Arthur ist
    schon wieder gut drauf", sagte ein Sprecher nach einem Besuch der
    Sauerland-Promotion-Fuhrung im Krankenhaus. Die Operation sei ohne
    Komplikationen verlaufen und Abraham in die normale Krankenstation
    verlegt worden. Dem Schutzling von Trainer Ulli Wegner war bei dem
    Eingriff eine Titanplatte in den Kiefer eingesetzt worden.

    Der in nunmehr 22 Kampfen unbesiegte IBF-Champion im Mittelgewicht
    hatte in der Nacht zuvor eine starke Willensleistung abgeliefert. "Ich
    kann mich nicht an Vergleichbares erinnern, und ich habe schon einiges
    gesehen. Das war sensationell von Arthur", sagte Promoter Wilfried
    Sauerland nach dem Box-Ereignis des Jahres in Deutschland.

    Schon nach vier Runden saß Abraham mit schmerzverzerrtem Gesicht
    in der Ecke. Blut schoss aus seinem verletzten Kiefer. Als dann
    auch noch ein vermeintlicher Kopfstoß von Miranda folgte, stand das
    Duell vor dem Abbruch. Der Ringrichter wollte, der Supervisor aber
    nicht. Abraham schon gar nicht. "Arthur hat mir gesagt, er wolle nur
    aufhoren, wenn er ganz sicher gewonnen hatte", schilderte Ringarzt
    Walter Wagner die dramatische Situation.

    Ware der Champion aus dem Ring genommen worden, hatte er durch
    Technischen K.o. verloren. Das wollte aber bis auf die gegnerische
    Seite niemand. So boxte Abraham ungeachtet der hollischen Schmerzen
    mit standig geoffnetem Mund weiter, schlug weiter, punktete weiter
    und landete einen Sieg uber sich selbst. "Ich habe noch nie erlegt,
    dass einer mit so einer Verletzung acht Runden durchgehalten und dann
    noch gewonnen hat. Davor ziehe ich den Hut", sagte Wagner.

    Der erfahrene Ringarzt geht davon aus, dass Abraham seinen Titel
    fruhestens in einem halben Jahr wieder verteidigen kann. Die nachsten
    vier Wochen steht fur den geburtigen Armenier, der seinen ersten Kampf
    mit deutscher Staatsburgerschaft bestritt, erst einmal ausschließlich
    Flussignahrung auf dem Programm. In etwa drei Monaten ist wieder an
    wettkampfnahes Sparring zu denken.

    "Selbst die amerikanischen Kommentatoren, die ja einiges gewohnt
    sind, waren beeindruckt", berichtete Sauerland. Der Fight war live
    im amerikanischen Fernsehen zu sehen. Insgesamt 35 Lander hatten sich
    Ubertragungsrechte gesichert.

    Miranda und sein Umfeld waren enttauscht. Sie hatten ihren
    Mann, der selbst nach Abrahams Verletzung nicht das Format eines
    Pflichtherausforderers nachwies, als Abbruchsieger gesehen. "Sie
    haben mit der Entscheidung weiterzuboxen, die Karriere eines jungen
    Champions zerstort", sagte Promoter Leon Margules.

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