DIE WELT, Deutschland
3. September 2008
Fußballdiplomatie zwischen der Türkei und Armenien
Anja Grünke
Istanbul - Mit einem Fußballspiel ihrer beiden Nationalmannschaften
wollen Armenien und die Türkei ein Zeichen der politischen Entspannung
setzen. Am 6. September um 18 Uhr wird das Spiel in Eriwan angepfiffen.
Abdullah Gül, der türkische Präsident, werde eine Einladung seines
armenischen Amtskollegen Sersch Sarkissjan annehmen und als Zuschauer
erstmals nach Armenien reisen, berichtete die türkische Tageszeitung
"Radikal". Eine Delegation des türkischen Außenministeriums solle
vorher in der armenischen Hauptstadt Gespräche aufnehmen.
Offiziell gab es noch keine Bestätigung des Besuchs. Diplomatische
Beziehungen unterhalten die Nachbarstaaten keine. Von der
internationalen Gemeinschaft fordert Armenien die Anerkennung des
Völkermordes an Landsleuten im Osmanischen Reich. Der Vorwurf des
Genozids wird von der Türkei heftig zurückgewiesen.
Ein zweiter Streitpunkt ist die von Armenien besetzte Kaukasus-Enklave
Berg-Karabach. Die Provinz gehört völkerrechtlich zu Aserbaidschan.
Die Türkei betrachtet den Besuch Güls als Chance für einen Durchbruch
im Verhältnis der Staaten. dpa
3. September 2008
Fußballdiplomatie zwischen der Türkei und Armenien
Anja Grünke
Istanbul - Mit einem Fußballspiel ihrer beiden Nationalmannschaften
wollen Armenien und die Türkei ein Zeichen der politischen Entspannung
setzen. Am 6. September um 18 Uhr wird das Spiel in Eriwan angepfiffen.
Abdullah Gül, der türkische Präsident, werde eine Einladung seines
armenischen Amtskollegen Sersch Sarkissjan annehmen und als Zuschauer
erstmals nach Armenien reisen, berichtete die türkische Tageszeitung
"Radikal". Eine Delegation des türkischen Außenministeriums solle
vorher in der armenischen Hauptstadt Gespräche aufnehmen.
Offiziell gab es noch keine Bestätigung des Besuchs. Diplomatische
Beziehungen unterhalten die Nachbarstaaten keine. Von der
internationalen Gemeinschaft fordert Armenien die Anerkennung des
Völkermordes an Landsleuten im Osmanischen Reich. Der Vorwurf des
Genozids wird von der Türkei heftig zurückgewiesen.
Ein zweiter Streitpunkt ist die von Armenien besetzte Kaukasus-Enklave
Berg-Karabach. Die Provinz gehört völkerrechtlich zu Aserbaidschan.
Die Türkei betrachtet den Besuch Güls als Chance für einen Durchbruch
im Verhältnis der Staaten. dpa