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Zentrale Gedenkfeier der Armenier in Frankfurt am Main

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    GlaubeAktuell - Deutschland
    27 april 2012


    Zentrale Gedenkfeier der Armenier in Frankfurt am Main


    (Frankfurt/zad) - ?Die Wahrheit und die Aufarbeitung der Wahrheit
    gegen all diejenigen, die gern vergessen würden und ihre eigenen
    Politik mit dem Verdrängen machen.`

    Diese Maxime stellte der SPD-Politiker Bernhard von Grünberg in den
    Fokus seiner Gedenkrede zum 97. Jahrestag des türkischen Völkermords
    an den Armeniern. In Frankfurt gedachten die Nachfahren der 1,5
    Millionen Opfer von 1915 ihrer Toten, der Zentralrat der Armenier in
    Deutschland (ZAD) hatte zur zentralen Gedenkfeier in die Paulskirche
    geladen. Die Armenier fordern die rechtlich verbindliche Anerkennung
    des Völkermords durch den Deutschen Bundestag und sie fordern, die
    Leugnung anerkannter Völkermorde unter Strafe zu stellen. Diese
    Forderung übernimmt auch von Grünberg in seiner Gedenkrede:

    ?Da das Leugnen des Holocaust in Deutschland strafbar ist, muss auch
    das Leugnen des Genozids an den Armeniern strafbar werden. In diesen
    Fragen darf es keine Ungleichbehandlung geben.'

    Bei der Verfolgung und dem Genozid an den Armeniern, so Bernhard von
    Grünberg, lief alles ganz ähnlich ab, wie später bei der
    Judenverfolgung in Deutschland. Nicht umsonst habe sich Adolf Hitler
    bei seinen Untaten auf die Ermordung der Armenier berufen. Der Redner
    betonte die besondere deutsche Verantwortung bei diesem Thema und
    stellte die Frage:

    ?Wie will die bundesdeutsche Gesellschaft das geschichtliche Erbe
    ihrer armenischen und armenisch-stämmigen Mitbürgerinnen und Mitbürger
    aufnehmen? Wie will und muss die Politik damit umgehen?`

    Daraus leitet er die Forderung ab, die deutsche Bildungspolitik und
    den Geschichtsunterricht an deutschen Schulen grundsätzlich zu
    erneuern:

    ?Wir brauchen eine völlig neue Sichtweise auf die beiden letzten
    Jahrhunderte, eine aus dem Blickwinkel europäischer Politik - oder
    vielmehr: der immer schon interkulturellen Erfahrungen der Menschen,
    von denen auch die geschriebene Geschichte handeln sollte.` Das Thema
    Völkermord gehört, fordert der Politiker, in die Schulen.

    Ohne Erinnern gibt es keine Zukunft, so sein Fazit.

    ?Der Respekt und die Anerkennung vor den anderen Kulturen und
    religiösen Hintergründen muss unsere neue deutsche Identität sein.`

    Grünberg fordert von Deutschland ?Eindeutigkeit` in der Frage des
    Völkermords an den Armeniern. Und er beharrt darauf, dass auch die
    Europäische Union auf die Türkei eingewirkt, dass sie ?im Verbund der
    europäischen Rechtsstaaten nur dann einen Platz finden kann, wenn eine
    gründliche und aufrichtige Auseinandersetzung mit der eigenen
    Geschichte stattgefunden hat`.

    -
    www.zentralrat.org

    http://www.glaubeaktuell.net/portal/nachrichten/nachricht.php?useSpr=&IDD=1335509019&IDDParent=106 7270890&IDDTyp=&IDDPExtra=&IDDTExtra=&IDB=1&Aktuel l=0




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