Lokalkompass.de, Deutschland
10 mai 2012
Ausstellung erinnert an den Völkermord an Armeniern
Dortmund: Steinwache | Unter dem Titel ?Der vergessene Völkermord`
erinnern Fotografien von Armin T. Wegner aus den Jahren 1915/16 in der
Mahn- und Gedenkstätte Steinwache vom 10. Mai bis zum 24. Juni an die
Vertreibung und die Morde an den Armeniern.
Wegner wurde 1887 in Elberfeld geboren und starb 1978 im Exil in Rom.
Er war Schriftsteller, Essayist, Reisender und kritischer Beobachter
seiner Zeit. In den 1920er Jahren avancierte er mit seinen
Reiseberichten ?Fünf Finger über Dir` und ?Am Kreuzweg der Welten`
(beide 1930) zum Bestsellerautor. Die Texte des vom Orient
faszinierten Schriftstellers erzählen von seinen ausgedehnten und
abenteuerlichen Reisen, die er zusammen mit seiner Frau, der jüdischen
Dichterin Lola Landau, unternahm. Heute zählt Wegner zu den weithin
vergessenen Autoren des 20. Jahrhunderts.
Der lebenshungrige und abenteuerlustige Dichter vergaß jedoch nie,
auch hinter die Kulissen der Zeitgeschehnisse zu blicken. So wurde er
1915 als Sanitätsoffizier des Roten Kreuzes in Bagdad Zeuge von der
Vertreibung der Armenier. Trotz Verbots begab er sich in die
Flüchtlingslager, fotografierte, schmuggelte Briefe der Verfolgten zur
amerikanischen Botschaft und die entstandenen Bilder unter seiner
Bauchbinde nach Deutschland.
Zwischen 1919 und 1933 arbeitete Wegner an einem umfangreichen Roman
zum armenischen Völkermord. Die Verhaftung durch die Gestapo im August
1933, Folter u.a. im KZ Columbia Haus in Berlin und Gefangenschaft in
mehreren Konzentrationslagern verhinderten den Abschluss dieses
Unternehmens.
In der Dortmunder Steinwache werden jene Aufnahmen gezeigt, die Wegner
mit seiner Plattenkamera von der Vertreibung und den Morden an den
Armeniern machte. Da nur die Glasdiapositive zu seinem Vortrag, den er
zwischen 1919 und 1924 hielt, überliefert sind, werden die Fotos in
neuen Drucken ausgestellt. Weitere in Wegners Nachlass überlieferte
Bilder aus dem Kontext des Völkermords, die nicht eindeutig dem
Fotografen Wegner zugeordnet werden können, sind über eine
Dia-Projektion zu sehen.
Die Schau wird am Donnerstag, 10. Mai, um 19 Uhr eröffnet. Im
Begleitprogramm läuft am 18. Mai, 19 Uhr, ein Vortrag über ?Operation
Nemesis und der armenische Völkermord`. Am 30. Mai, 19 Uhr, wird der
Film "Aghet - ein Völkermord" gezeigt. In einem Vortrag mit
Lichtbildern stellt Claus D. Clausnitzer am 22. Juni Armin T. Wegners
?Die Austreibung des armenischen Volkes in die Wüste` vor.
Öffnungszeiten der Mahn- und Gedenkstätte Steinwache, Steinstraße 50,
Dortmund: dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr. Der Eintritt ist
frei.
http://www.lokalkompass.de/dortmund-nord/kultur/ausstellung-erinnert-an-den-voelkermord-an-armeniern-d165814.html
From: Baghdasarian
10 mai 2012
Ausstellung erinnert an den Völkermord an Armeniern
Dortmund: Steinwache | Unter dem Titel ?Der vergessene Völkermord`
erinnern Fotografien von Armin T. Wegner aus den Jahren 1915/16 in der
Mahn- und Gedenkstätte Steinwache vom 10. Mai bis zum 24. Juni an die
Vertreibung und die Morde an den Armeniern.
Wegner wurde 1887 in Elberfeld geboren und starb 1978 im Exil in Rom.
Er war Schriftsteller, Essayist, Reisender und kritischer Beobachter
seiner Zeit. In den 1920er Jahren avancierte er mit seinen
Reiseberichten ?Fünf Finger über Dir` und ?Am Kreuzweg der Welten`
(beide 1930) zum Bestsellerautor. Die Texte des vom Orient
faszinierten Schriftstellers erzählen von seinen ausgedehnten und
abenteuerlichen Reisen, die er zusammen mit seiner Frau, der jüdischen
Dichterin Lola Landau, unternahm. Heute zählt Wegner zu den weithin
vergessenen Autoren des 20. Jahrhunderts.
Der lebenshungrige und abenteuerlustige Dichter vergaß jedoch nie,
auch hinter die Kulissen der Zeitgeschehnisse zu blicken. So wurde er
1915 als Sanitätsoffizier des Roten Kreuzes in Bagdad Zeuge von der
Vertreibung der Armenier. Trotz Verbots begab er sich in die
Flüchtlingslager, fotografierte, schmuggelte Briefe der Verfolgten zur
amerikanischen Botschaft und die entstandenen Bilder unter seiner
Bauchbinde nach Deutschland.
Zwischen 1919 und 1933 arbeitete Wegner an einem umfangreichen Roman
zum armenischen Völkermord. Die Verhaftung durch die Gestapo im August
1933, Folter u.a. im KZ Columbia Haus in Berlin und Gefangenschaft in
mehreren Konzentrationslagern verhinderten den Abschluss dieses
Unternehmens.
In der Dortmunder Steinwache werden jene Aufnahmen gezeigt, die Wegner
mit seiner Plattenkamera von der Vertreibung und den Morden an den
Armeniern machte. Da nur die Glasdiapositive zu seinem Vortrag, den er
zwischen 1919 und 1924 hielt, überliefert sind, werden die Fotos in
neuen Drucken ausgestellt. Weitere in Wegners Nachlass überlieferte
Bilder aus dem Kontext des Völkermords, die nicht eindeutig dem
Fotografen Wegner zugeordnet werden können, sind über eine
Dia-Projektion zu sehen.
Die Schau wird am Donnerstag, 10. Mai, um 19 Uhr eröffnet. Im
Begleitprogramm läuft am 18. Mai, 19 Uhr, ein Vortrag über ?Operation
Nemesis und der armenische Völkermord`. Am 30. Mai, 19 Uhr, wird der
Film "Aghet - ein Völkermord" gezeigt. In einem Vortrag mit
Lichtbildern stellt Claus D. Clausnitzer am 22. Juni Armin T. Wegners
?Die Austreibung des armenischen Volkes in die Wüste` vor.
Öffnungszeiten der Mahn- und Gedenkstätte Steinwache, Steinstraße 50,
Dortmund: dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr. Der Eintritt ist
frei.
http://www.lokalkompass.de/dortmund-nord/kultur/ausstellung-erinnert-an-den-voelkermord-an-armeniern-d165814.html
From: Baghdasarian