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Wiener Armenischer Erzbischof Mesrob Krikorian 80

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  • Wiener Armenischer Erzbischof Mesrob Krikorian 80

    KathWeb, Österreich (Informationsdienst der Österreichischen
    Katholischen Presseagentur)
    26.10.2012


    Wiener Armenischer Erzbischof Mesrob Krikorian 80

    [Viennese Armenian Archbishop Mesrob Krikorian 80]

    Der armenisch-apostolische Seelsorger und Theologe gilt als Pionier
    der Ökumene in Österreich - Ehrenmitglied der Stiftung "Pro Oriente"

    26.10.2012

    Wien (KAP) Der emeritierte armenisch-apostolische Erzbischof in Wien,
    Mesrob Krikorian, vollendete am Donnerstag sein 80. Lebensjahr.
    Krikorian ist ein führender Theologe seiner Kirche und Pionier der
    Ökumene in Österreich. Mit der Stiftung "Pro Oriente" ist er seit
    Jahrzehnten als Konsultor (und seit 1989 auch als Ehrenmitglied)
    verbunden. Er gehörte darüber hinaus zu den Architekten des
    Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ).


    "Pro Oriente"-Präsident Hans Marte und der ÖRKÖ-Vorsitzende (und
    rumänisch-orthodoxe Bischofsvikar) Nicolae Dura übermittelten am
    Donnerstag ihre Glückwünsche an Erzbischof Krikorian, der seit 50
    Jahren in Österreich wirkt. Unter seiner Leitung konnten in Wien die
    armenische St. Hripsime-Kirche und das damit verbundene
    Gemeindezentrum errichtet und 1968 geweiht werden.



    Mesrob Krikorian wurde 1932 im syrischen Aleppo geboren. Seine Familie
    zählte zu den Überlebenden des türkischen Völkermords an den Armeniern
    in den Jahren ab 1915. 1947 trat er in das Priesterseminar des
    Katholikosats von Kilikien im Libanon ein. 1953 empfing er die
    Priesterweihe und erhielt in Erinnerung an den Erfinder des
    armenischen Alphabets, Mesrob Maschtots, den Namen Mesrob.



    Es folgten bis 1956 weitere Studien in altarmenischer Literatur und
    armenischer Geschichte in Beirut sowie von 1959 bis 1961 an der
    Universität von Durham in England das Studium der Geschichte und der
    Sprachen des Nahen Ostens. Anschließend kam Krikorian nach Wien, um
    die armenisch-apostolische Pfarre zu übernehmen. 1986 wurde er zum
    Bischof ernannt, die Bischofsweihe erteilte ihm der damalige
    Katholikos Vasgen I.; 1992 wurde er zum Erzbischof bestellt.



    Bis 1980 war Krikorian für die armenischen Gläubigen in Österreich und
    Deutschland zuständig, dann wurde er zum Patriarchal-Delegaten für
    Mitteleuropa und Skandinavien ernannt. Mitte 2011 trat Krikorian als
    Erzbischof und Patriarchal-Delegat in den Ruhestand. Ein Höhepunkt
    seiner Tätigkeit war der offizielle Österreich-Besuch von
    Katholikos-Patriarch Karekin II. im Jahr 2001; der Katholikos war in
    seiner Wiener Studienzeit ein Schüler Krikorians gewesen.



    Von Anbeginn war Krikorian in der Ökumene aktiv. So zeichnet er u.a.
    mit verantwortlich für die sogenannte "Wiener christologische Formel",
    die aus fünf Dialogrunden im Wiener Kardinal-König-Haus zwischen 1971
    und 1988 hervorging. Die Formel setzte einen Schlussstrich unter den
    theologischen Streit zur Natur Christi, der nach dem Konzil von
    Chalcedon im Jahr 451 zur Trennung zwischen den heutigen
    orientalisch-orthodoxen Kirchen und der allgemeinen Kirche geführt
    hatte.



    Krikorian gehörte - ebenso wie der im Vorjahr verstorbene
    griechisch-orthodoxe Metropolit Michael (Staikos) oder der Wiener
    Weihbischof Helmut Krätzl - zu jener Gruppe von Wiener Theologen aus
    verschiedenen Kirchen und Traditionen, die durch die gemeinsame
    Mitarbeit an der legendären ORF-Radioreihe "Ökumenische Morgenfeier"
    wesentliche Grundlagen für das außerordentlich gute ökumenische Klima
    in Österreich schufen.

    http://www.kathweb.at/site/nachrichten/database/50203.html

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