VOLKERMORD-GEDENKTAG IN ARMENIEN
ExtremNews, Deutschland
24 / 4 / 2013
Freigeschaltet am 24.04.2013 um 07:11 durch Thorsten Schmitt
Bild: Henry Morgenthau, ru.wikipedia.orgAm 24. April wird in Armenien
jahrlich der Gedenktag an die Volkermord-Opfer begangen. An jenem Tag
im Jahr 1915 wurden die besten Vertreter der armenischen Elite in
Gefangnisse des Osmanischen Reiches geworfen und ermordet.
800 Lehrer, Ärzte, Geistliche, Schriftsteller, Kunstler und andere
bekannte Personlichkeiten wurden die ersten Opfer jener Repressionen.
Danach folgte die massenhafte Vernichtung und Vertreibung der Bewohner
Westarmeniens aus ihrer historischen Heimat.
Das Ergebnis des ersten Genozids des 20. Jahrhunderts, das die
turkische Organisation ~DKomitee fur Einheit und Fortschritt"
organisiert hatte, war ungeheuerlich. Es kamen 1,5 Millionen Armenier
ums Leben, das heißt etwa die Halfte dieses ganzen Volkes zu jener
Zeit. Am Leben blieben nur die Armenier des Russischen Reiches und
armenische Fluchtlinge in Drittlandern. Seither seien fast 100 Jahre
vergangen, und all diese Zeit kampfe das armenische Volk um die
internationale Anerkennung und Verurteilung dieses Volkermordes, sagt
der Direktor des Instituts fur Orientkunde der Nationalen Akademie der
Wissenschaften Armeniens, Ruben Safrastjan.
~DDas war nicht nur ein Verbrechen gegen das armenische Volk, das war
ein Verbrechen gegen die ganze Menschheit. Die Anerkennung dieses
Volkermordes durch die Weltgemeinschaft besitzt nicht nur hinsichtlich
der Moral eine große Bedeutung, weil sie die Gerechtigkeit
wiederherstellt, sondern auch fur die Vorbeugung moglicher kunftiger
Volkermorde."
Die Turkei habe in all den Jahren ihrer Existenz eine Falsifikation
der Ereignisse von 1915 betrieben, fahrt Ruben Safrastjan fort.
~DLeider halt diese Staatspolitik heute noch an. In den letzten Jahren
sehen wir jedoch, dass in der turkischen Gesellschaft Gruppen von
Intellektuellen - von Studenten und Wissenschaftlern - auftauchen, die
eine Meinung außern, die nicht der offiziellen Politik entspricht. Ich
hoffe, dass es in der Turkei mit der Zeit immer mehr solche Menschen
geben wird."
Von den Verbrechen gegen das armenische Volk, die im Osmanischen Reich
verubt wurden, musse man in verschiedenen Sprachen der Welt erzahlen,
bemerkt der Direktor des Instituts fur politische und soziale
Erforschung der Schwarzmeer- und Kaspi-Region, Wladimir Sacharow.
~DIn Deutschland, in Frankreich, in Italien und in anderen Landern
werden Archivdokumente aufbewahrt, die dem Genozid an den Armeniern
gewidmet sind. Teilweise wurden sie veroffentlicht. Es gibt sie sogar
in russischer Sprache. Aber man muss sie auch in englischer Sprache
veroffentlichen. Moge die ganze Welt erschaudern von jenem Schrecken,
der im Turkischen Reich verubt wurde. In der Turkei uberwiegt jetzt
die Meinung, es habe sich um von den Armeniern verlassene Territorien
gehandelt. Aber es hatte sie niemand verlassen. Die Armenier wurden
getotet oder vertrieben, und sie kamen unterwegs ums Leben. Ich bin
bereits ein alter Mann und habe in der Kindheit die Erzahlungen jener
gehort, die den Genozid uberlebt haben. Ich stamme aus Armawir, und
meine Nachbarn waren Armenier. Sie erzahlten, wie ihnen die Rettung
gelang und was im Jahr 1915 geschehen war. Ich weiß das aus den
Erzahlungen von Augenzeugen."
Die Tatsache des Genozids am armenischen Volk haben offiziell 21
Staaten der Welt anerkannt, darunter Russland. Auch 43 der 50
amerikanischen Staaten treten fur die Wiederherstellung der
historischen Gerechtigkeit ein. Zu den internationalen Organisationen,
die jenen Volkermord anerkannt haben, gehoren die UN-Kommission fur
Kriegsverbrechen, das Europaparlament und der Weltkirchenrat.
http://www.extremnews.com/berichte/zeitgeschichte/66c8145dfd6fd58
From: A. Papazian
ExtremNews, Deutschland
24 / 4 / 2013
Freigeschaltet am 24.04.2013 um 07:11 durch Thorsten Schmitt
Bild: Henry Morgenthau, ru.wikipedia.orgAm 24. April wird in Armenien
jahrlich der Gedenktag an die Volkermord-Opfer begangen. An jenem Tag
im Jahr 1915 wurden die besten Vertreter der armenischen Elite in
Gefangnisse des Osmanischen Reiches geworfen und ermordet.
800 Lehrer, Ärzte, Geistliche, Schriftsteller, Kunstler und andere
bekannte Personlichkeiten wurden die ersten Opfer jener Repressionen.
Danach folgte die massenhafte Vernichtung und Vertreibung der Bewohner
Westarmeniens aus ihrer historischen Heimat.
Das Ergebnis des ersten Genozids des 20. Jahrhunderts, das die
turkische Organisation ~DKomitee fur Einheit und Fortschritt"
organisiert hatte, war ungeheuerlich. Es kamen 1,5 Millionen Armenier
ums Leben, das heißt etwa die Halfte dieses ganzen Volkes zu jener
Zeit. Am Leben blieben nur die Armenier des Russischen Reiches und
armenische Fluchtlinge in Drittlandern. Seither seien fast 100 Jahre
vergangen, und all diese Zeit kampfe das armenische Volk um die
internationale Anerkennung und Verurteilung dieses Volkermordes, sagt
der Direktor des Instituts fur Orientkunde der Nationalen Akademie der
Wissenschaften Armeniens, Ruben Safrastjan.
~DDas war nicht nur ein Verbrechen gegen das armenische Volk, das war
ein Verbrechen gegen die ganze Menschheit. Die Anerkennung dieses
Volkermordes durch die Weltgemeinschaft besitzt nicht nur hinsichtlich
der Moral eine große Bedeutung, weil sie die Gerechtigkeit
wiederherstellt, sondern auch fur die Vorbeugung moglicher kunftiger
Volkermorde."
Die Turkei habe in all den Jahren ihrer Existenz eine Falsifikation
der Ereignisse von 1915 betrieben, fahrt Ruben Safrastjan fort.
~DLeider halt diese Staatspolitik heute noch an. In den letzten Jahren
sehen wir jedoch, dass in der turkischen Gesellschaft Gruppen von
Intellektuellen - von Studenten und Wissenschaftlern - auftauchen, die
eine Meinung außern, die nicht der offiziellen Politik entspricht. Ich
hoffe, dass es in der Turkei mit der Zeit immer mehr solche Menschen
geben wird."
Von den Verbrechen gegen das armenische Volk, die im Osmanischen Reich
verubt wurden, musse man in verschiedenen Sprachen der Welt erzahlen,
bemerkt der Direktor des Instituts fur politische und soziale
Erforschung der Schwarzmeer- und Kaspi-Region, Wladimir Sacharow.
~DIn Deutschland, in Frankreich, in Italien und in anderen Landern
werden Archivdokumente aufbewahrt, die dem Genozid an den Armeniern
gewidmet sind. Teilweise wurden sie veroffentlicht. Es gibt sie sogar
in russischer Sprache. Aber man muss sie auch in englischer Sprache
veroffentlichen. Moge die ganze Welt erschaudern von jenem Schrecken,
der im Turkischen Reich verubt wurde. In der Turkei uberwiegt jetzt
die Meinung, es habe sich um von den Armeniern verlassene Territorien
gehandelt. Aber es hatte sie niemand verlassen. Die Armenier wurden
getotet oder vertrieben, und sie kamen unterwegs ums Leben. Ich bin
bereits ein alter Mann und habe in der Kindheit die Erzahlungen jener
gehort, die den Genozid uberlebt haben. Ich stamme aus Armawir, und
meine Nachbarn waren Armenier. Sie erzahlten, wie ihnen die Rettung
gelang und was im Jahr 1915 geschehen war. Ich weiß das aus den
Erzahlungen von Augenzeugen."
Die Tatsache des Genozids am armenischen Volk haben offiziell 21
Staaten der Welt anerkannt, darunter Russland. Auch 43 der 50
amerikanischen Staaten treten fur die Wiederherstellung der
historischen Gerechtigkeit ein. Zu den internationalen Organisationen,
die jenen Volkermord anerkannt haben, gehoren die UN-Kommission fur
Kriegsverbrechen, das Europaparlament und der Weltkirchenrat.
http://www.extremnews.com/berichte/zeitgeschichte/66c8145dfd6fd58
From: A. Papazian