Announcement

Collapse
No announcement yet.

Union macht =?UNKNOWN?Q?t=FCrkische?= Massaker an Armeniern zum Them

Collapse
X
 
  • Filter
  • Time
  • Show
Clear All
new posts

  • Union macht =?UNKNOWN?Q?t=FCrkische?= Massaker an Armeniern zum Them

    Deutschland
    Associated Press Worldstream - German
    Sonntag, 27. Februar 2005

    Union macht türkische Massaker an Armeniern zum Thema;
    Antrag im Bundestag - Türkei soll sich ihrer Geschichte stellen

    Berlin

    90 Jahre nach Beginn der Massaker an der armenischen Minderheit im
    osmanischen Reich hat die CDU/CSU-Bundestagsfraktion die Türkei
    aufgefordert, sich diesem düsteren Kapitel ihrer Geschichte zu
    stellen. Sie brachte einen Antrag in den Bundestag ein, der die
    Bundesregierung auffordert, sich dafür einzusetzen, dass sich die
    Türkei mit ihrer Rolle gegenüber den armenischen Christen »in
    Geschichte und Gegenwart vorbehaltlos auseinander setzt«. Darüber
    hinaus solle Ankara die Strafbarkeit von Berichten über die Massaker
    aufheben.

    Der außenpolitische CDU/CSU-Sprecher Friedbert Pflüger sagte der
    Nachrichtenagentur AP am Sonntag, der Antrag solle keine Anklage
    gegen die Türkei bedeuten. Er solle vielmehr erreichen, dass sich die
    Türkei »mit Offenheit ihrer Geschichte stellt«. Daher sei in dem Text
    auch bewusst auf den Begriff des Völkermordes verzichtet worden. Es
    sei vielmehr von Massakern und Vertreibungen die Rede.

    Damit blieb die Unionsfraktion in der Formulierung hinter einem
    Beschluss des Europäischen Parlaments vom Dezember 2004 zurück. Das
    hatte die Türkei bei seiner Zustimmung zur Aufnahme von
    EU-Beitrittsverhandlungen ausdrücklich aufgefordert, den Völkermord
    an den Armeniern als solchen anzuerkennen. Dagegen wehrt sich die
    türkische Regierung vehement.

    In dem Antrag wird darauf verwiesen, dass den Massakern und
    Vertreibungen zwischen 1,2 und 1,5 Millionen Armenier zum Opfer
    gefallen seien. Die Türkei als Rechtsnachfolgerin des Osmanischen
    Reiches bestreite bis heute, dass diese Vorgänge planmäßig erfolgt
    und von der osmanischen Regierung beabsichtigt gewesen seien. Mit
    Bedauern wird unter Berufung auf Archiv-Akten des Auswärtigen Amtes
    auch darauf verwiesen, dass die politische und militärische Führung
    des Deutschen Reiches »von Anfang an über die Verfolgung und
    Ermordung der Armenier genauestens informiert« gewesen und untätig
    geblieben sei.

    Berlin soll sich für Versöhnung einsetzen

    Nach dem Willen der Union soll die Bundesregierung mit dem Antrag
    auch aufgefordert werden, darauf hinzuwirken, dass die Türkei die
    zwischenstaatlichen Beziehungen zu Armenien umgehend normalisiert.
    Berlin solle zudem einen eigenen Beitrag leisten, dass zwischen
    Türken und Armeniern ein Ausgleich durch Versöhnen und Verzeihen
    historischer Schuld erreicht werde und die Aufarbeitung der Vorgänge
    als Teil der Aufarbeitung der Geschichte ethnischer Konflikte im 20.
    Jahrhundert auch in Deutschland erfolge.

    Ankara setzt immer wieder alle Hebel in Bewegung, um die damaligen
    Massenmorde nicht als planmäßig und regierungsamtlich gewollt
    erscheinen zu lassen, was ihre Einstufung als Völkermord bedeuten
    würde. So war im Januar bekannt geworden, dass das Brandenburger
    Bildungsministerium den Völkermord an den Armeniern nach
    diplomatischem Druck aus Ankara aus den Geschichtsbüchern der neunten
    und zehnten Klasse gestrichen hat.

    Das Verbrechen hatte als alleiniges Beispiel gedient, um den Schülern
    den Begriff Völkermord nahe zu bringen. In einer revidierten Fassung
    soll nach Ankündigungen von Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD)
    der Völkermord an den Armeniern zwar wieder aufgenommen, aber mit
    weiteren Beispielen für diese Art des Massenmordes angereichert
    werden. In der Türkei stehen Berichte über die Verbrechen an den
    Armeniern unter Strafe.

    --Boundary_(ID_aqpzUzM0H2VWn2SZEBIxJw)--
Working...
X