Stuttgarter Nachrichten, Deutschland
28. Februar 2005
Türkei verärgert über Union;
Massaker an Armeniern Thema im Bundestag
Berlin (dpa) - Ein von der Union in den Bundestag eingebrachter
Antrag zum 90. Jahrestag der Vertreibung von Armeniern im damaligen
Osmanischen Reich hat eine heftige offizielle Reaktion der Türkei
ausgelöst.
In einer Erklärung warf der türkische Botschafter Mehmet Ali
Irtemcelik der CDU/CSU-Fraktion vor, "sich zum Sprecher des
fanatischen armenischen Nationalismus" zu machen, der sich gegen die
territoriale Integrität der Türkei richte und auf der ganzen Welt von
organisiertem Terror Gebrauch mache. Im Antrag vom 22. Februar heißt
es, am 24. April 1915 "wurde auf Befehl der das Osmanische Reich
lenkenden jungtürkischen Bewegung die armenische politische und
kulturelle Elite Istanbuls verhaftet und ins Landesinnere
verschleppt, wo deren größter Teil ermordet wurde". Den Deportationen
seien 1,2 bis 1,5 Millionen Armenier zum Opfer gefallen. Die Republik
Türkei als Rechtsnachfolgerin des Osmanischen Reichs bestreite bis
heute, dass dies geplant und die verübten Massaker gewollt gewesen
seien.
Vor einem Monat hatte das Land Brandenburg auf diplomatischen Druck
der Türkei hin den Völkermord an den Armeniern aus den Lehrplänen für
den Geschichtsunterricht gestrichen. Nach heftiger Kritik wurde
dieser Schritt teilweise zurückgenommen.
--Boundary_(ID_74ddmyV20Jcav21FgQM6tQ)--
28. Februar 2005
Türkei verärgert über Union;
Massaker an Armeniern Thema im Bundestag
Berlin (dpa) - Ein von der Union in den Bundestag eingebrachter
Antrag zum 90. Jahrestag der Vertreibung von Armeniern im damaligen
Osmanischen Reich hat eine heftige offizielle Reaktion der Türkei
ausgelöst.
In einer Erklärung warf der türkische Botschafter Mehmet Ali
Irtemcelik der CDU/CSU-Fraktion vor, "sich zum Sprecher des
fanatischen armenischen Nationalismus" zu machen, der sich gegen die
territoriale Integrität der Türkei richte und auf der ganzen Welt von
organisiertem Terror Gebrauch mache. Im Antrag vom 22. Februar heißt
es, am 24. April 1915 "wurde auf Befehl der das Osmanische Reich
lenkenden jungtürkischen Bewegung die armenische politische und
kulturelle Elite Istanbuls verhaftet und ins Landesinnere
verschleppt, wo deren größter Teil ermordet wurde". Den Deportationen
seien 1,2 bis 1,5 Millionen Armenier zum Opfer gefallen. Die Republik
Türkei als Rechtsnachfolgerin des Osmanischen Reichs bestreite bis
heute, dass dies geplant und die verübten Massaker gewollt gewesen
seien.
Vor einem Monat hatte das Land Brandenburg auf diplomatischen Druck
der Türkei hin den Völkermord an den Armeniern aus den Lehrplänen für
den Geschichtsunterricht gestrichen. Nach heftiger Kritik wurde
dieser Schritt teilweise zurückgenommen.
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